Infektionen mit Herpes-simplex-Virus Typ 1/2, Varizella-Zoster-Virus, Zytomegalievirus
und Epstein-Barr-Virus sind von immerwährender Relevanz in der Augenheilkunde. Verschiedenste
Untersuchungsverfahren stehen zur weiteren Abklärung zur Verfügung, falls es nicht
möglich ist, die Diagnose mittels Anamnese und augenärztlicher Untersuchung zu stellen.
Der Übersichtsartikel diskutiert indikationsspezifisch die Vor- und Nachteile der
labormedizinischen Methoden. Serologische Verfahren aus peripherem Blut sind allgemein
nicht zur Abklärung empfohlen. Die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ist gegenüber
der Viruskultur als Standardmethode des Virusdirektnachweises sensitiver, schneller
und präanalytisch unkomplizierter, weshalb aktuelle Studien zum Einsatz der PCR einen
Schwerpunkt des Artikels bilden. Antivirale Therapeutika bilden das Rückgrat der konservativen
Behandlung der durch Herpesviridae hervorgerufenen Krankheitsbilder. Einem Überblick
über verfügbare Virustatika, ihre Indikationen, Wirkmechanismen und häufige unerwünschte
Arzneimittelwirkungen (UAW) folgen eine Darstellung der entitätsspezifischen Studienlage
sowie Fragen zum Umgang mit speziellen Patientengruppen (z. B. Kinder, Schwangere)
und ein Ausblick auf mögliche zukünftige Therapieansätze.